Wald / Forst und Jagd

  • 1 ha Wald bindet in einem Jahr 10,6 t CO2
    und produziert 15 – 30 t O2
  • 1 ha Wald bildet in einem Jahr ca. 10.000 m³ Trinkwasser
  • 1 ha Wald filtert in einem Jahr 50 t Ruß und Staub
Die Leistungen unseres Waldes sind faszinierend. Die gesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Ansprüche an unseren Wald sind gewaltig. Eine nachhaltige Forstwirtschaft hilft, mit einem ganzheitlichen Blick, den Wald als komplexes ökologisches System und bunte Lebensgemeinschaft mit vielfältigen Wechselwirkungen untereinander zu verstehen und seinen Wert zu schätzen.

Die vier Jahreszeiten

  • Die Natur erwacht zu neuem Leben. Frühjahrsblüher entfalten sich, die Blattknospen der Laubbäume fangen an zu sprießen und Vogelgesänge erfüllen den ganzen Wald.
  • In Baumschulen werden Bäume und Sträucher gezogen bis sie schließlich in den Wald eingesetzt werden. Förster und Waldbesitzer denken weit voraus. Sie pflanzen heute schon Bäume die in ferner Zukunft bei uns einwandern würden – z.B. die südfranzösische Esskastanie.
  • Bestehende Waldwege und Jagdvorrichtungen werden überprüft, instandgehalten und neu gebaut.
  • Im Sommer bilden die Laubbäume ein dichtes Blätterdach für ein kühles Klima. Kulturpflege, Feuchtwiesenmähen und Waldbrandschutz stehen im Mittelpunkt der Forstarbeit.
  • Im Herbst färben sich die Laubbäume bunt und werfen ihre Blätter ab. Waldbestände werden gepflegt, Areale umzäunt, Schutzvorrichtungen an Jungbäumen angebracht, Windschäden beseitigt, kranke und zu dicht stehende Bäume gefällt, Schutzmaßnahmen vor Pilz-, Insekten- oder Unwetter getroffen.
  • Der Wald macht eine Winterpause und bietet seinen Bewohnern Schutz vor Kälte. Jetzt wird Holz geerntet. Im Winter ist es trockener und somit leichter zu transportieren. Die Bäume werden gefällt, sortiert, vermessen, gekennzeichnet, gelagert und verkauft. Wild wird bei Bedarf gefüttert.

Der Wald

1x1 Wald
  • Forst = bewirtschafteter Wald
  • Naturwald = nicht bewirtschafteter Wald
  • Bestockung = Bezeichnung für den aktuellen Baumbewuchs einer Waldfläche
  • Bestand = Bewirtschaftungseinheit des Waldes
  • Bannwald = geschütztes Waldstück
  • Einschlag = Fällen von Bäumen
Die Baumarten
Der Wald im Nürnberger Land ist ein Mischwald. Er besteht aus ca. 42% Fichte, 17% Kiefer, 5% sonstigen Nadelbäumen; 14% Buche, 7% Eiche, 15% sonstigen Laubbäumen. Die Auswirkungen des Klimawandels auf unseren Wald machen einen klimagerechten Waldumbau und -schutz unumgänglich.
Die Artenvielfalt
Unser Wald beherbergt mehr als 13.000 Pflanzen-, Tier- und Pilzarten. Sie sind an das Zusammenleben mit Bäumen angepasst. Tote und absterbende Bäume stellen für viele Kleintiere und Pilze ideale Lebens- und Schutzräume sowie eine wichtige Nahrungsgrundlage dar.
Die Schutzgebiete
Der Waldanteil in Bayern beträgt 36%. Bayerische Schutzgebiete bestehen zu 50 % aus Wald. Waldflächen umfassen dabei Naturparke zu 37%, Landschaftsschutzgebiete zu 20%, Natura 2000 – Gebiete zu 18 %, Naturschutzgebiete zu 3%; Wasserschutzgebiete zu 6%, Bannwald zu 7%, Schutzwald zu 7%.
Die Jagd
Die Jagd hat die Aufgabe, den Rehwildbestand so anzupassen dass sich die meisten Bäume ohne Schutz und ganz natürlich verjüngen können. Dies hilft dem Wald sich selbst an den Klimawandel anzupassen, z.B. indem mehr Eichen nachwachsen.
 
Der nachhaltige Wald
Der nachhaltige Wald
Der Klimawandel verändert unsere Wälder und verlangt umfassende Anpassungen von Natur und Menschen sowie einen nachhaltigen Umgang mit den Ökosystemleistungen des Waldes.

Kernkompetenzen

Nutzfunktion
Holz ist vielseitiger Rohstoff für die Holz-, Bau- und Papierwirtschaft. Der Wald bietet 1,2 Mio. Arbeitsplätze. Er erwirtschaftet neben Holz auch Nahrungsmittel wie Beeren, Pilze, Kräuter und Wildfleisch und leistet einen erheblichen Beitrag zur Trinkwasserbereitstellung.
Erholungs- und Bildungsfunktion
Der Wald bietet seinen Besuchern Ruhe, Entspannung, ein günstiges Erholungsklima und frische, saubere Luft. Am Beispiel Wald lässt sich der Begriff der Nachhaltigkeit veranschaulichen, nur so viel zu entnehmen, wie auf natürlichem Wege nachwächst.
Wasser- und Klimaschutzfunktion
Der Wald übernimmt Schutzfunktionen, die nicht nur für den Menschen, sondern auch für Flora und Fauna von größter Wichtigkeit sind. Er gleicht Temperaturschwankungen aus, erhöht die Luftfeuchtigkeit und steigert die Taubildung, reinigt die Luft, schützt vor Wind und Frost.
Biodiversität und Artenschutzfunktion
Der Wald bietet durch Totholz und Biotopbäume Lebensraum und Biotopschutz für viele Tier-, Pflanzen- und Pilzarten.
Rechtliche Rahmenbedingungen

  • Waldgesetze des Bundes und des Landes
  • Naturschutzgesetze des Bundes und des Landes
  • Jagdgesetze des Bundes und des Landes
  • Wasserhaushaltsgesetz
  • Pflanzenschutzgesetz
  • Bodenschutzgesetz und die Bioabfallverordnung
  • Forstvermehrungsgutgesetz

Schaut mal Kinder

  • Baumschicht

    Die Baumschicht

    Hohe Laubbäume wie Buche, Eiche und Ahorn bilden mit bis zu 40 m das Blätterdach des Waldes. Sie bieten Eichhörnchen, Raubvögeln, Insekten, Meisen, Baummardern oder Buntspechten einen Lebensraum. Die Blätter fangen viel Sonnenlicht ein, binden CO2 und stoßen Sauerstoff aus.

  • Kraut – und Strauchschicht

    Die Kraut – und Strauchschicht

    Zwischen Holunder, Haselstrauch, Weißdorn, Himbeer und Brombeersträuchern leben die Haselmaus, die Waldspitzmaus und viele Vogel- und Insektenarten.
    Wildschweine oder Fuchs können sich hier gut verstecken.

  • Waldboden

    Der Waldboden

    Der Waldboden mit seinem Moosteppich gibt den Bäumen Halt, reinigt und filtert Wasser, versorgt die Pflanzen über ihre Wurzeln mit Nährstoffen und Wasser und speichert große Mengen an Kohlenstoff. Hier leben unzählige Pilze, Bakterien, Schnecken, Regenwürmer, Asseln und viele andere Tiere.

Habt Ihr das gewusst?

Bäume sprechen miteinander und pflegen Freundschaften: sie kommunizieren über Pilze an den Wurzeln und Duftstoffe in der Luft.