Geflügelhaltung

  • ca. 235
    Eier werden in Deutschland pro Kopf im Jahr verzehrt
  • ca. 12,5 kg
    Geflügelfleisch werden in Deutschland
    pro Kopf im Jahr verzehrt
  • Legehennen können pro Jahr
    mehr als 300 Eier legen
  • Eine Legehenne legt pro Tag höchstens 1 Ei

Die Haltung von Legehennen und die Mast von Geflügel ist wichtiger Bestandteil unserer Landwirtschaft und Ernährung. Hühner liefern Eier und den weitaus größten Anteil an Geflügelfleisch. Bedeutend für die Fleischproduktion sind neben Masthähnchen auch Puten. Landwirt*innen bieten Fleisch von Gänsen oder Enten saisonal an.

Die vier Jahreszeiten

  • Grünlandpflege
  • Aussaat Ackerbohnen, Hafer
  • Vogelmilbenbefall kontrollieren und vorbeugen
  • Ernte von Getreide und Eiweißfuttermitteln (Ackerbohne)
  • Bekämpfung der Vogelmilbe
  • Schutz vor Hitze durch Anpassung des Stallklimas und Futters sowie der Schaffung von Schattenplätzen und Wasserbecken
  • Aussaat Winterweizen
  • Unterstützung bei der Mauser durch energiereiche Fütterung
  • Anpassung des Stallklimas und der Lichtverhältnisse
  • Ställe winterfest machen (sauber, trocken und frei von Zugluft)
  • Umstellung auf energiereiches Futter für die kalten Temperaturen
  • Besuch von Seminaren / Fortbildungen/Schulungen

Geflügel

1x1 Huhn
Geflügel in Freilandhaltung

  • Huhn = Oberbegriff
  • Hahn = männliches Tier
  • Henne = weibliches Tier
  • Küken = Jungtier
  • Junghenne = weibliches Tier (9 Wochen bis zur Legereife)
  • Hähnchen / Broiler = männliche und weibliche Tiere (0,8 – 1,2 Kg; 5 – 7 Wochen)
  • Poularde = Masthuhn (1,2 – 2,5 kg; 7 – 12 Wochen)
Rassen
Geflügel in FreilandhaltungDas Huhn gehört zur Klasse der Vögel und der Familie der Fasanenarten. Es gibt etwa 200 Hühnerrassen, die sich in Verhalten, Haltungsbedingungen, Legeleistung und Fleischgehalt unterscheiden. Je nach Rasse wird das Haushuhn etwa 1,5 – 5 kg schwer.
Haltung
Vier Haltungsformen für Legehennen sind in Deutschland zugelassen: die Bodenhaltung als in Deutschland vorherrschende Haltungsform, die Freilandhaltung, die ökologische Erzeugung und die Kleingruppenhaltung.

Kleingruppenhaltung

In der Kleingruppenhaltung stehen den Legehennen ausgestaltete Käfige mit einem Nest- und Einstreubereich sowie Sitzstangen zur Verfügung. Bei diesem Haltungssystem werden die Tiere in kleinen Gruppen von etwa 65 Tieren gehalten. Jedes Huhn hat ungefähr so viel Platz wie ein DIN-A4-Blatt groß ist. Die Käfighaltung soll in Deutschland ab dem Jahr 2025 verboten werden, weil sie für die Tiere besonders schlecht ist.

  • auf dem Ei gekennzeichnet mit der Haltungsform 3
  • im Stall leben ca. 13 Tiere pro m² Nutzfläche

Bodenhaltung

In einem geschlossenen Stall können die Hühner in einer Einstreu aus Stroh oder Hobelspänen scharren, picken und im Staub baden.

  • auf dem Ei gekennzeichnet mit der Haltungsform 2
  • im Stall leben 9 Tiere pro m² Nutzfläche

Freilandhaltung:

In der Freilandhaltung haben die Hennen zusätzlich Auslauf ins Freie.

  • auf dem Ei gekennzeichnet mit der Haltungsform 1
  • im Stall leben 9 Tiere pro m² Nutzfläche
  • und 4 m² uneingeschränkte und bewachsene Auslauffläche pro Tier

Ökologische Haltung:

Bei der Ökologischen Haltung leben die Hennen in ausgestalteten Volieren mit Sitzstangen, Legenestern und Scharrbereich zusammen.

  • auf dem Ei gekennzeichnet mit der Haltungsform 0
  • im Stall leben 6 Tiere pro m² Nutzfläche
  • und 4 m² uneingeschränkte und bewachsene Auslauffläche pro Tier

Über die Hälfte der bayerischen Lege-Hennen steht in der Bodenhaltung, knapp 14 % werden im Freiland gehalten. 7 % der Legehennen in Bayern werden in Kleingruppen gehalten und weitere 7 % in Öko-Betrieben.

Ca. 5,5 Millionen Masthühner werden in Bayern fast ausschließlich in geschlossenen Ställen in Bodenhaltung gemästet.

Biologie
Hühner gelten als neugierige und intelligente Tiere, die ihre Artgenossen zuverlässig am Gesicht erkennen. Da sie ihre Augen kaum bewegen können, müssen sie mit den auffälligen, ruckartigen Kopfbewegungen ständig die Position des Kopfes verändern, um besser sehen zu können.
Innerhalb der Hühnergruppe gilt eine feste Rangordnung. Sie beugt Konflikten, z.B. bei der Nahrungsaufnahme vor. An der Spitze jeder Hühnergruppe steht meist ein erwachsener Hahn. Mit seinem Krähen in den Morgenstunden möchte der Hahn imponieren und sein Revier markieren. Sein roter Hahnenkamm auf dem Kopf signalisiert den Hennen Stärke und Potenz.
Hühner wälzen sich gerne in Staub um ihre Haut und Federn zu reinigen.
Wohlfühlfaktoren im Hühnerstall
  • ausreichend Platz
  • ausgewogenes Futter
  • sauberes Wasser
  • frische Luft
  • geschützte Plätze zum Schlafen und Eierlegen
  • viel Auslauf
  • Sandplätze zum Staubbaden
  • regelmäßige Impfungen
  • Haltung in Gruppen
Speisekarte des Huhns
  • kleine Insekten
  • Beeren
  • Würmer
  • Grünfutter
  • Samenkörner
  • optimierte Mischung aus Samen, Körnern und getrocknetem Gemüse plus Nahrungsergänzungsmitteln in Form von Muschelkalk
  • Wasser
Weitere Geflügelarten
In Deutschland haben die Geflügelarten Hähnchen und Pute als Nutztiere eine große Marktbedeutung. Sie dienen vor allem der Erzeugung von Geflügelfleisch und Eiern. Auch Gänse und Enten sind für die Fleischproduktion und die Nutzung der Daunen und Federn von großer Bedeutung.

Ei- und Fleischproduktion

Legelinie

Brüterei

  • In Brutschränken werden die Eier ausgebrütet. Durch die wohldosierte Wärme schlüpfen die Küken nach 21 Tagen.

Aufzucht der Junghennen

  • Die Aufzucht der Junghennen ist mit 17 bis 18 Wochen beendet.

Ei-Produktion

  • Die Legephase der Hennen beginnt zwischen der 20. bis 22. Lebenswoche. Sie erreicht die Legespitze mit teilweise über 90 % Legeleistung in der 24. / 25. Lebenswoche und sinkt dann bis zum Ende der Legeperiode (12. bis 14. Legemonat) auf 70 – 80 % ab.

Schlachtung und neue Herde

  • Danach ersetzt der Landwirt die alte durch eine neue Herde im Produktionsstall.

Zusatzinfo: Eine Legehenne legt im Schnitt 240 vermarktungsfähige Eier im Jahr.

Der Eizyklus
Der Eizyklus
Eine Henne hat nur einen Eierstock und einen Eileiter. Fast alle 24 Stunden kommt es zu einem Eisprung. Im Eierstock reifen dann die gelben Dotterkugeln heran, in denen, mikroskopisch klein, eine Eizelle schwimmt. Ist die Dotterkugel groß genug und reif, löst sie sich vom Eierstock und gelangt in den Eileiter. Das Hühnerei entsteht.
Die Kennzeichnung der Eier
Kennzeichnung Hühnerei
 

Mastlinie

Brüterei

  • In Brutschränken werden die Eier ausgebrütet. Durch die wohldosierte Wärme schlüpfen die Küken nach 21 Tagen.

Einstallung

  • Masthühnerküken wiegen am ersten Tag ihres Lebens etwa 40 Gramm. Nach der Reinigung und Desinfektion des Stalls werden die Küken vorsichtig bodennah aus den Transportkisten geholt.

Aufzucht und Pflege

  • Moderne Technik hilft dem Landwirt das optimale Stallklima, die Beleuchtung und die Futter- und Wasserversorgung zu steuern. 4 bis 12 Wochen später haben sie ihr Schlachtgewicht von 1,5 bis 2,5 Kg erreicht.

Ausstallung und Schlachtung

  • Vor dem Transport vom Stall in die Schlachterei überprüft ein Tierarzt nochmal genau die Gesundheit der Tiere. Beruhigendes Licht und eine sachgerechte Betäubung gewährleisten einen tiergerechten Umgang mit dem Geflügel.
Teilstücke eines Huhns
Teilstücke eines Huhns

Kernkompetenzen

Tierwohl
  • Kenntnis über bedarfsgerechte Haltung
  • Allgemeinzustand (Parasiten, Kannibalismus, Infektionen, Besatzdichte, Beschäftigung)
  • Ernährungszustand (Futter- und Wasserverbrauch, Futterstruktur – Zusammensetzung des Futters)
Büro und Verwaltung

  • Dokumentation von Betriebsmitteln
  • Rückverfolgbarkeit
  • Kennzeichnung und Zeichennutzung
Pflege

  • Beleuchtung (Intensität und Qualität des Lichts)
  • Stallklima (Temperatur, Feuchtigkeit, Staub, Schadgase, Tränken und Futterautomaten)
  • regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Ställe
  • regelmäßiges Umstallen der Tiere nach Altersgruppen
Kenntnis der Rechtsvorschriften

  • Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung
  • Tierseuchengesetz
  • Geflügelpestverordnung
  • Baurechtliche Verordnung zur Geflügelhaltung
  • Hühnersalmonellenverordnung
  • Tierhalter-Arzneimittel-Nachweisverordnung
  • Verordnung über Lebensmittelhygiene
  • Tierschutz-Schlachtverordnung
  • Viehverkehrsverordnung
  • Futtermittelhygieneverordnung

Schaut mal Kinder

  • Hühnerei ausbrühten

    Ich wachse im Ei.

    Meine Mama dreht die Eier im Nest, damit sie gleichmäßig warmgehalten werden und ich mich gut entwickeln kann.

  • Hühnerküken schlüpft

    Ich will raus.

    Ich bin so viel gewachsen, dass es mir im Ei zu eng wird. Nach etwa 3 Wochen drücke ich mit dem kleinen Zacken an meinem Schnabel ein Loch in die Schale. Ich will raus und ich schaffe das ganz allein. Jetzt wiege ich 40 g, so viel wie eine Aprikose.

  • Aufzucht Hühnerküken

    Ich werde groß.

    Nach dem Schlüpfen kümmert sich meine Mama um mich. Sie beschützt, wärmt und füttert mich.

Habt Ihr das gewusst?

Legehennen können pro Jahr mehr als 300 Eier und pro Tag höchstens 1 Ei legen.