Agrarenergie

  • 1 m³ Biogas liefert
    ca. 2,5 Kwh Strom
  • ca. 8 % des bayerischen
    Gesamtprimärenergieverbrauchs
    werden durch Holz gedeckt
  • 1 m³ Biogas liefert so viel Wärme wie
    0,6 Liter Heizöl
Der Energiebedarf der Bevölkerung steigt stetig. Immer mehr Landwirt*innen produzieren auf ihrem Hof neben Gemüse, Getreide und Fleisch auch erneuerbare Energien und werden substanzieller Bestandteil der ländlichen Energieversorgung. Für die Landwirtschaft ist die Produktion von Agrarenergie ein wichtiges wirtschaftliches Standbein und eine zusätzliche, sichere Einnahmequelle.
 
Agrarenergie ist Energie, die in der Landwirtschaft gewonnen werden kann. Neben Wind- und Solarenergie umfasst sie Biomasse und Holz. Sie gehören zu den erneuerbaren Energien und tragen in Deutschland wesentlich zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen und so zur Erreichung der Klimaziele bei. Sie ergänzen sich gegenseitig. Vor allem Bioenergie ist problemlos speicherfähig und kann so jederzeit abgerufen werden, auch wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint.

Vier Jahreszeiten

Biomasse-Energie

  • Aussaat Mais, 1. Grasschnitt bzw. Grünpflanzensilage, Gärsubstratausbringung
Biomasse-Energie

  • Ernte Energiepflanzen, Getreideernte
Biomasse-Energie

  • Maisernte, Aussaat von Energiepflanzen
Biomasse-Energie

  • Anlagen warten

Energie aus Biomasse

Bioenergie

Bioenergie entsteht in modernen Biogasanlagen und orientiert sich an den natürlichen Zersetzungsvorgängen in der Natur. Reststoffe aus der Landwirtschaft, Futter- und Nahrungsmittelproduktion oder Energiepflanzen werden so zu einer wichtigen Energiequelle.
1x1 Bioenergie

  • Biogas = brennbares Gas gewonnen aus landwirtschaftlichen Abfällen und nachwachsenden Energiepflanzen
  • Biomasse = biologische Materialien
  • Fermenter = luftdichter Gärbehälter
  • Gärprodukte = flüssiger oder fester Rückstand nach der Biogasgewinnung
Biomasse
  • Gülle (Exkremente) und Mist
  • Energiepflanzen
  • Erntereststoffe
  • Grün- und Rasenschnitt
  • Abfälle der Lebensmittelproduktion
  • organische Abfälle aus der Biotonne
Energiepflanzen
Energiepflanzen gehören zu den nachwachsenden Rohstoffen und werden für die energetische Nutzung angebaut. Die Nutzung von neuen Anbaukulturen und Fruchtfolgen sorgen für eine ökologische
Bereicherung.
Vorteile
  • umweltfreundliche regenerative Energie aus heimischen Rohstoffen
  • Einkommensalternative für Landwirt*innen und Stärkung regionaler Wirtschaftskraft
  • sinnvolle Verwertung organischer Rest- und Abfallstoffe
Biogasanlage
Bestandteile einer Biogasanlage
Kreislauf der biologischen Energiegewinnung

Schritt 1

  • Landwirt*innen sammeln Biomasse aus der Landwirtschaft und bringen diese als Grundstoff in die Vorgrube ein. Dort wird die Biomasse für die Biogaserzeugung vorbereitet.

Schritt 2

  • Im Fermenter wird die Biomasse unter Ausschluss von Licht und Sauerstoff vergoren. Das Biogas wird in der Haube des Fermenters aufgefangen und von dort zum Blockheizkraftwerk weitergeleitet.

Schritt 3

  • Der gewonnene Rohstoff Biogas kann nun zu Wärme, Strom oder Kraftstoff weiterverarbeitet werden.

Schritt 4

  • Die vergorene Biomasse kommt ins Gärproduktlager. Sie wird als natürlicher Dünger in der Landwirtschaft genutzt.

Energie aus Windkraft

Windenergie

Vor allem ertragreiche Windstandorte auf landwirtschaftlichen Flächen werden bevorzugt für die Stromerzeugung genutzt. Landwirt*innen stellen in der Regel die dafür benötigten Flächen zur Verfügung und sind somit indirekt an der Windenergieproduktion beteiligt.

Energie aus Sonnenlicht

Sonnenenergie

Landwirtschaftliche Gebäude wie Stall- oder Scheunendächer sowie landwirtschaftliche Freiflächen bieten viel Platz für die Errichtung von Agri-Photovoltaik-Anlagen, auch durch Investoren. Dies macht eine sowohl landwirtschaftliche als auch energetische Nutzung ein und derselben Fläche möglich.

Energie aus Holz

Holz-Energie

Die energetische Nutzung von Holz als Brennholz, Pellets oder Hackschnitzel findet in Deutschland vor allem zur Wärmebereitstellung statt. Die Verbrennung von Holz läuft in einem CO2- neutralen Kreislauf ab. Holz stellt dabei die wichtigste Quelle unter den nachwachsenden Energieträgern dar.

Kernkompetenzen

Aus- und Fortbildung

Fachagrarwirt Erneuerbare Energien/Biomasse

Technische Innovationen und rechtliche Veränderungen in diesem Sektor fordern eine stetige Fortbildung. Im Fortbildungslehrgang „Fachagrarwirt*in Erneuerbare Energien – Biomasse“ erhalten die Teilnehmer*innen einen Überblick über die verschiedenen erneuerbaren Energien, mit dem Schwerpunkt Sonnen- und Windenergie, sowie Grundlagen in Ökonomie, Steuer- und Vertragsrecht und Fragen der Finanzierung.

Fachkenntnisse

  • Investitionsbereitschaft und betriebswirtschaftliche Fachkenntnisse
  • Fachkenntnisse im Pflanzenbau und der Viehwirtschaft
  • Fachkenntnisse bei der Wiederkäuer- und Bakterienernährung
  • Fachkenntnisse in der Anlagen- und Produktionstechnik
  • Verantwortung für die Funktionsträchtigkeit der Anlage/Anlagensicherheit
  • Fachkenntnisse in der Düngung
Rechtliche Grundlagen

  • Bau- und Bauordnungsrecht
  • Bundesimmissionsschutzrecht
  • Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien
  • Wasserhaushaltsgesetz
  • Dünge- und Düngemittelverordnung
  • Verbringungsverordnung

Schaut mal Kinder

  • Energie gewinnen

    Energie gewinnen

    Die Landwirtschaft liefert vor allem erneuerbare Energiequellen wie Holz, Silomais, Raps, Sonne, Wind und Reststoffe wie Gülle. Sie können entweder in kurzer Zeit wieder nachwachsen oder stehen unendlich zur Verfügung. Aus ihnen lässt sich immer wieder Energie gewinnen.

  • Biokraftstoff

    Energie umwandeln

    Erneuerbare Energien werden entweder direkt genutzt oder in Blockheizkraftwerken und Gasaufbereitungsanlagen in feste, flüssige oder gasförmige Energieformen umgewandelt, damit wir sie nutzen können.

  • Nahwärme

    Energie nutzen

    In Blockheizkraftwerken (BHKW) entsteht aus Biogas Strom, der in das Stromnetz eingespeist und zu den Haushalten transportiert wird.

Habt Ihr das gewusst?

Landwirte erzeugen 10 % der erneuerbaren Energien.