Mutterkuhhaltung und Fleischproduktion
Die vier Jahreszeiten
Rind
1x1 Rind- Rind = Oberbegriff für alle männlichen und weiblichen Tiere
- Bulle = geschlechtsreifes, männliches Rind
- Ochse = kastriertes, männliches Rind
- Kuh = weibliches Rind, nachdem es das erste Kalb bekommen hat
- Mutterkuh = Kuh, die nicht gemolken wird, sondern mit ihrer Milch ihr Kalb großzieht
- Kalb = männliches oder weibliches Rind bis zum Alter von sechs Monaten
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Die konventionelle Methode der Mutterkuhhaltung ist im Winter die Stall- und den Rest des Jahres die Weidehaltung. Besonders in der kalten Jahreszeit brauchen die Tiere eine trockene und windgeschützte Liegefläche. Damit sich eine soziale Struktur entwickeln kann, werden 4-10 Tiere in Gruppen nach Alter und Gewicht bis zum Ende der Mast gehalten. Die Kälber bleiben lange bei den Müttern. Erst mit 6 bis 10 Monaten werde Sie von der Mutter getrennt.
Extensive Rassen stellen geringe Ansprüche an die Futterqualität, auch in der Mast. Sie stammen überwiegend aus klimatisch rauen Gegenden. Ihr Schlachtgewicht ist verhältnismäßig leicht und liegt zwischen 200-350 kg.
Klassische Vertreter: Schottisches Hochlandrind, Galloway, Luing, Welsh Black, Zwerg Zebu, Dexter
Bei mittelextensive Rassen reichen in der Fütterung meist Grasprodukte aus, wobei diese für die Mast schon von besserer Qualität sein sollten. Ihr Schlachtgewicht liegt hier bei bis zu 400 kg.
Klassische Vertreter: Angus, Aubrac, Hereford, Rotes Höhenvieh, Salers, Pinzgauer
Intensive Rassen zeichnen sich durch hohe tägliche Zunahmen von über 1300 g, ein Schlachtgewicht von über 400 kg und gute Klassifizierungen aus. Das bedingt auch höhere Ansprüche an das Futter. Hier ist Silomais bzw. Kraftfuttereinsatz nahezu unumgänglich.
Klassische Vertreter: Charolais, Limousin, Fleckvieh, Gelbvieh, Blonde d’Aquitaine
Rinderzucht
Kreislauf der Rinderzucht- Besamung
Der Bulle kommt auf die Sommerweide und ist für den Nachwuchs des Folgejahres verantwortlich. - Trächtigkeit und Geburt
Nach 280 Tagen kalben die Mutterkühe im Frühjahr im Stall oder bereits auf der Weide. - Säugung
8 – 10 Monate lang säugt die Mutterkuh das Kalb und verbringt die warme Jahreszeit mit der Herde auf der Weide. Die Milch ist nur für das Kalb bestimmt. - Trennung von Mutter und Kalb
Nach ca. 10 Monaten werden Mutterkuh und Kalb getrennt. Das Jungvieh lebt dann in einem sozialen Verbund von 4 – 10 Tieren zusammen. - Zucht oder Schlachtung
Mastrinder werden mit 1,5 – 2 Jahren (550 – 700 kg) geschlachtet oder an die Schlachterei verkauft. Ausgewählte Tiere werden für die Zucht eingesetzt. - Verarbeitung und Vermarktung
Das Fleisch wird in Metzgereien und fleischverarbeitenden Betrieben weiterverarbeitet und vermarktet.
Blut
Aus seinem Blut kann man Wurst, Medizin und Dünger herstellen.
Haare
Die Haare verarbeitet die Textilindustrie entweder bei der Herstellung von Pantoffeln oder Kuhfellen, die von der Textilindustrie zu Wohnaccessoires verarbeitet werden.
Darm
Der Darm eines Rindes wird als Wursthaut und bei der Herstellung von Medikamenten verwendet.
Knochen
Die Knochen dienen als Grundstoff in Form von Gelatine bei der Herstellung von Butter, Seife, Futtermittel und Öl.
Haut
Die Haut eines Rindes ist bei der Herstellung von Lebensmitteln ein Abfallprodukt. Wir nutzen sie aber dennoch auf besondere Weise. Die Haut des Rindes wird zunächst gegerbt. Ein festes und robustes Leder entsteht und kann zu Lederschuhen, -taschen oder -möbeln verarbeitet werden.
Talg und Fett
Talg und Fett dienen zur Produktion von Kerzen, Öl u. s. w..
Horn
Die Hörner und Hufe des Rindes können bei der Herstellung von Hornmehl, Dünger, Brillen, Kämmen und Knöpfen verwertet werden. Aber auch die Hornspäne nutzen Gärtner*innen gerne zur Düngung ihrer Pflanzen.
Fleisch
Besonders wichtig ist der Wert des Rindes für unsere Ernährung! Sein Muskelfleisch ist kostbares Fleisch. Besonders das Steak ist sehr beliebt, ebenso wie verschiedene Wurstwaren.
Dung
Selbst der Kuhfladen des Rindes findet Verwendung. Der getrocknete Dung wird als wertvoller Brennstoff in Biogasanlagen zur Energiegewinnung genutzt.
Kernkompetenzen
Tierwohl- Auswahl geeigneter Zuchttiere
- Kuh-/Kalb-Pflege und Betreuung
- Versorgung trächtiger Mutterkühe
- Geburtshilfe
- Krankenstation
- Registrierung
- Überwachung des Tierbestands
- Aufzeichnungen
- Arzneimittelbuch
- Terminkoordination
- Vertrags-, Liefer- und Buchhaltungsarbeiten
- allgemeine Büroarbeiten
- Dokumentationen der Zucht- und Mastergebnisse
- Pflege von Maschinen und Fuhrpark
- Pflege der Stallungen
- Pflege der Fütterungs- und Lüftungssysteme
- Pflege und Reperatur von Weiden und Umzäunungen
- Tierschutzgesetz
- Tierseuchengesetzt
- Tiertransport-Verordnungen
- Futtermittelgesetz
- Futtermittelverordnung
- Viehverkehrsordnung
- Lebensmittel-Hygieneverordnung
- Gesetz zur Neuordnung des Tierzuchtrechts
- Samenverordnung
Schaut mal Kinder
Ich werde geboren.
Nach ca. 280 Tagen komme ich auf die Welt. Meine Mama macht mich in der Abkalbebox sauber und säugt mich mit ihrer sogenannten Biestmilch, die mich mit allem versorgt, was ich brauche. Schon bald erkenne ich meine Mama an der Stimme und meine Mama mich am Geruch.
Ich will Spass.
Nach 2 – 8 Wochen gehe ich mit meiner Mama zur Herde. Ich darf von nun an mit den anderen Kälbern ruhen, spielen und herumtollen. Wenn ich Hunger habe oder Hilfe brauche, dann rufe ich meine Mama. Sie ist in Sicht- und Hörweite und umsorgt mich.
Ich werde groß.
Mit 8 – 11 Monaten darf ich meine eigenen Wege gehen. Meine Familie ist aber immer noch das Wichtigste für mich. Deshalb bleibe ich gerne in ihrer Nähe.
Habt Ihr das gewusst?
Landwirt*innen entscheiden über die Schlachtreife eines Rindes oder Kalbes. Sie sind verantwortlich für Verladung und Transport zum Schlachthof.