Bienen und Blühstreifen

  • Pro Jahr und Person
    verzehren die Deutschen
    ca. 1,1 kg Honig
  • Für 1 kg Honig muss 1 Bienenvolk
    3-5 Mio. Blüten anfliegen
  • Das Sammelgebiet eines Volkes ist
    fast 50 km² groß
  • Über die Hälfte der 560 Wildbienen-Arten
    in Deutschland sind vom Aussterben bedroht
Honig- und Wildbienen vollbringen großartige Bestäubungsdienstleistungen. Es geht also nicht nur um die Gewinnung von Honig durch die Honigbiene, sondern auch um die Bestäubung von mehr als 80 Prozent der Kultur- und Wildpflanzen in Deutschland. Wildbienen sind Einzelgänger und versorgen sich selbst. Honigbienen brauchen in unserer derzeitigen Kulturlandschaft auch Unterstützung durch Imker*innen, um zu überleben.

Vier Jahreszeiten der Imker*innen

    Anfang März

  • Frühjahrsvorbereitungen (Reinigung und Kontrolle)
  • Kontrolle der Futtervorräte
  • Milbenkontrolle
  • Raumanpassung an die Größe der Völker
  • Frühjahr

  • Frühjahrsdurchsicht
  • Brutraum erweitern und Honigraum aufsetzen
  • Frühjahrsblütenhonig ernten
  • Schwarmkontrolle und Völkervermehrung
    Frühsommer

  • Schwarmkontrolle und Völkervermehrung
  • Brechen der Schwarmzellen, um das Schwärmen zu verhindern
  • Ableger bilden
  • spezielle Trachten anwandern, um Sortenhonig zu erhalten
  • Hochsommer

  • Sommertracht & Honigtau
  • 1. Wintereinfütterung mit einer Zuckerlösung
  • 1. Varroamilben- Behandlung
    Spätsommer und Frühherbst

  • Aufzucht der Winterbienen
  • Herbstdurchsicht
  • 2. Wintereinfütterung mit einer Zuckerlösung
  • Herbst

  • Abschluss der Einwinterung und Fütterung
  • Raumanpassung an die Größe der Völker, um eine Unterkühlung zu vermeiden
  • Schutz vor Räubern
    Wintersonnenwende

  • Kontrollgang
  • letzte Varroabehandlung vor Beginn der Bruttätigkeit
  • Milbenkontrolle
  • Winter

  • Kontrollgang
  • Notfallmaßnahmen
  • Vorbereitungen und Fortbildung
  • Milbenkontrolle

Biene

1x1 Bienenvolk
  • Biene = Oberbegriff für Honig- und Wildbiene
  • Ei, Larve, Puppe, adultes Tier = Entwicklungsstadien der Biene
  • Bienenkönigin = einziges geschlechtsreifes weibliches Tier im Volk der Honigbienen
  • Drohne = männliche Biene mit der Lebensaufgabe die Königin zu begatten
  • Arbeiterin = weibliche unfruchtbare Biene (90 – 95 % eines Bienenstaates)
Bienenkönigin
Die Bienenkönigin kommt in jedem Volk nur einmal vor und wird bis zu 5 Jahre alt. Als einziges geschlechtsreifes Weibchen sorgt sie für Nachkommen und steuert das Bienenvolk. Sie hat einen deutlich längeren Hinterleib. Wie die Arbeiterinnen hat die Königin zwar auch einen Stachel, setzt diesen aber nur vor dem Hochzeitsflug zum Töten von Rivalinnen ein. Nach der Paarung kann sie bis zu 1.440 Eiern pro Tag legen. Aus den befruchteten Eiern entwickeln sich die Arbeiterinnen, aus den unbefruchteten Drohnen.
Königinnensubstanz
In den Mandibeldrüsen (Oberkieferdrüsen) der Königin wird eine spezielle Substanz erzeugt. Dieses so genannte Königinnenpheromon wirkt als Botenstoff.
 
Die Königin wird ständig von Arbeiterinnen, dem so genannten Hofstaat, umgeben. Diese nehmen die Königinnensubstanz auf und verteilen sie an alle Mitglieder ihres Volkes. Die Substanz sorgt für den Zusammenhalt des Volkes und hemmt die Ausbildung der Eierstöcke von Arbeiterinnen.
 
Mitunter wird von Königinnensubstanz auch im Zusammenhang mit dem Gelée royale gesprochen. Dies dann aber in einer ganz anderen Bedeutung: Der Stoff, der die Larve zur Königin macht.
Vom Ei zur Honigbiene
21 Tage dauert es, bis sich eine Arbeiterin aus dem winzig kleinen Ei, das die Königin in eine Zelle gelegt hat, entwickelt.
Nach drei Tagen bildet sich eine kleine Made. Sie wird ständig von den Ammenbienen gefüttert und umsorgt. Innerhalb weniger Tagen nimmt sie um das 400-fache an Gewicht zu. Nach acht Tagen ist die Made so groß, dass sie die ganze Zelle ausfüllt. Die Wabe wird nun mit einem Wachsdeckel verschlossen.
Jetzt kann sich die Made zur Biene (Metamorphose) umwandeln.
Nach etwa zwei weiteren Wochen schlüpft das voll entwickelte Insekt.
Honigbiene
Honigbienen sind Nutztiere, die ohne ihren Imker nicht überlebensfähig wären. Aufgrund der steigenden Zahl der Imker und damit Bienenvölker ist die Honigbiene nicht gefährdet. Sie versorgt uns mit Honig, Wachs, Bienengift für Arzneimittel, Pollen zur Nahrungsergänzung, Weiselfuttersaft (Gelee Royal) und Propolis für die Apitherapie.
Unter den Insekten gehört die Honigbiene zu den Hautflüglern. Sie hat zwei Paar schmale, häutige Flügel mit nur wenigen Adern. Ihr Chitinpanzer schützt und stützt ihren Körper wie ein Skelett.
Sammelbienen sammeln und schlucken Blütennektar und Honig in ihrem Honigmagen. Zurück im Bienenstock, pumpen oder würgen sie ihn wieder hoch und übergeben ihn den Stockbienen, die ihren Honigmagen damit füllen. Diese mischen dem Nektar körpereigene Enzyme bei und reduzieren den Wassergehalt des Nektars stark. Das macht den Honig später so wertvoll. Die Stockbienen legen den Honig anschließend in kleine Löcher aus Bienenwachs, den Waben, ab und verschließen diese mit Wachs. Jetzt muss der Imker den Honig nur noch mit einer Maschine aus den Waben schleudern und ihn in Gläser füllen.
Wildbiene
Wildbienen leben nicht im Bienenstock, sondern dort, wo sie Unterschlupf und Nahrung finden. Sie sorgen für sich selbst und sind für ihre Nachkommen verantwortlich. Weibchen sind deshalb unmittelbar nach dem Schlüpfen geschlechtsreif.
Wohlfühlfaktoren
Bienen brauchen ein reichhaltiges, ganzjähriges Angebot an bunten und duftenden Blühpflanzen und Nistangeboten.

Lieblingsspeise

  • Nektar
  • Honigtau

Lieblingsgetränk

  • Wasser einen Großteil ihres Wasserbedarfes deckt der gesammelte Nektar
Leistungskraft
Eine Sommerbiene lebt etwa 35 Tage und produziert in dieser Zeit ca. zwei Teelöffel Honig (2,5 -3 g).

Biologie

Der Körper einer Biene
Körper der Biene

Leben einer Honigbiene

Der Lebenszyklus

1. – 3. Tag

„Putzbiene“ – Gleich nach der Geburt reinigt sie die Zellen, damit die Königin wieder Eier hineinlegen kann.

4. – 12. Tag

„Ammenbiene“ – Die junge Biene füttert die Larven.

12. – 18. Tag

Die „Baubiene“ schwitzt am Hinterleib kleine Wachsblättchen für den Bau der Zellen heraus. Die „Honigmacherin“ nimmt den Sammelbienen Nektar und Pollen ab und füllt damit die Zellen.

18. – 21. Tag

Die „Stockbiene“ bereitet sich auf ihre Zeit als Sammlerin vor und macht kleine Orientierungsflüge. Die „Wächterin“ bewacht und verteidigt den Eingang. Sie erkennt ihre Genossinnen am Geruch.

ab 21. Tag

Aus der „Stockbiene“ wird die „Sammelbiene“. Sie transportiert Nektar, Wasser und Pollen in den Bienenstock. Die „Spurbiene“ informiert sie mit einem Tanz über Lage, Fülle und Art neuer Nahrungsquellen.

Nach ca. 38 Tagen

Die Biene stirbt bei einem Sammelflug.

Kernkompetenzen

Kontrolle und Pflege

  • Bienenvolkkontrolle zur Gesundhaltung und Nutzung der Honigbienen
  • Begleitung und Lenkung der Bienenvölker durch die Jahreszeiten
  • Ernährung und Trachtnutzung
  • Auswahl der Zuchtvölker und Nachzucht von Königinnen
  • Kenntnisse über Arbeitsschritte, Technik, Rechtsgrundlagen und Qualitätssicherung bei der Produktion von Honig und anderen Bienenprodukten wie Bienenwachs, Propolis und Pollen
Rechtliche Rahmenbedingungen

  • Bayerisches Tierzuchtgesetz
  • Tiergesundheitsgesetz und Bienenseuchen-Verordnung
  • Tierarzneimittelgesetz
  • Pflanzenschutzgesetz und Bienenschutzverordnung
  • Gesetze und Verordnungen zur Gewinnung, zum Abfüllen, zur Etikettierung und Vermarktung von Honig

Schaut mal Kinder

  • Königin

    Ich bin die Königin.

    Mich gibt es nur einmal im Bienenvolk. Ich alleine sorge für den Nachwuchs und kann am Tag bis zu 2000 Eier legen. Ich werde bis zu 5 Jahre alt und 18-20 mm groß.
    Ich bin die Größte und Älteste!

  • Drohne

    Ich bin eine Drohne.

    Meine Hauptaufgabe ist es, die frisch geschlüpfte Königin mit Samen zu versorgen, damit ein neuer Bienenstaat entstehen kann. Ich werde bis zu 60 Tage alt und 15-17 mm groß.
    Ich bin der Wichtigste!

  • Arbeiterin

    Ich bin eine Arbeiterin.

    Von uns gibt es ganz viele im Bienenstaat. Wir bauen Waben, sammeln Nektar und verarbeiten ihn zu Honig. Dann füttern wir die Königin, die Drohnen und Bienenlarven und bewachen den Eingang. Im Sommer werden wir bis 6 Wochen und im Winter bis zu 8 Monate alt und sind 12-15 mm groß.
    Ich bin die Fleißigste!

Habt Ihr das gewusst?

Bienen müssen 3 kg Nektar sammeln, um 1 kg Honig zu erzeugen. Das entspricht dem Lebenswerk von 350 bis 400 Honigbienen.
Weltweit gibt es rund 20.000 Bienenarten, 550 davon auch in Deutschland. Eine Biene fliegt täglich rund 4.400 Blüten an und legt dabei etwa 85 km mit einer Geschwindigkeit von etwa 8 Metern in der Sekunde zurück.