Schweinehaltung
Die vier Jahreszeiten
Schweine
1x1 Schwein- Schwein = Oberbegriff für alle männlichen und weiblichen Tiere
- Ferkel = Schwein mit einem Gewicht von bis zu 25 kg
- Läufer = Mastschwein mit einem Gewicht zwischen 25 – 50 kg
- Mastschwein = Schwein mit einem Gewicht zwischen 50 – 100 kg
- Jungsau = weibliches Schwein von der Geschlechtsreife bis zum ersten Wurf
- Sau = weibliches Schwein nach dem ersten Wurf
- Eber = männliches Schwein über 18 Monate alt
- Ausreichend Liegeflächen, denn Schweine legen sich hin, wenn sie zufrieden und satt sind
- Schweine suhlen sich, wenn Wasser von oben auf sie herabsprenkelt
- Schweine wollen beschäftigt werden und freuen sich über zusätzliches Einstreu
- Schweine brauchen Platz und frische Luft im Stall
Fühlen sich Schweine in ihrer Umgebung wohl, leben sie stressfreier, zufriedener und vitaler.
Speisekarte eines Schweins
Ein abwechslungsreiches Schweinefutter schmeckt den Tieren und versorgt sie außerdem mit allen wichtigen Nährstoffen für eine optimale Entwicklung.
- energiereiches Futter (Getreide, wie z.B. Weizen, Gerste und Mais)
- eiweißreiches Futter (z.B. Soja, Erbsen- oder Bohnenschrot)
- Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine
- Je nach Alter variiert die Zusammensetzung des Futters
Die Schweinezucht
Schweinezucht- Deckstall
Nur die Zuchtsau wird besamt und verbleibt dort für 4 Wochen - Wartestall
Hier lebt die trächtige Zuchtsau für 3 Monate, 3 Wochen und 3 Tage bis zu ihrem Wurf in einer Gruppe. - Abferkelbucht
5 Tage vor der Geburt kommt die Sau in die Abferkelbucht und bleibt dort bis 4 Wochen nach der Geburt, um den Nachwuchs zu säugen.
Etwa die Hälfte eines Schweines wird bei uns als essbares Fleisch, Schicken oder Wurstwaren genossen. Der Rest ist Fett, Organe, Klauen, Haut und Knochen. Aber auch diese Nebenprodukte werden sinnvoll verwertet und bilden eine wichtige Grundlage für die Lebensmittelproduktion, Forschung und Industrie.
Von der Zucht zur Vermarktung
- Ferkelaufzucht
Mit ca. 8 kg kommen die Ferkel in die Aufzucht für ca. 2 Monate. - Schweinemast
Mit ca. 30 kg kommen die Schweine in die Mast für 4 Monate. Bis zu 70 mal pro Tag erhalten sie bedarfsgerechte Futterportionen. - Verladung / Transport
Mit ca. 6 Monaten und 110 – 120 kg sind die Schweine schlachtreif und werden tiergerecht und schonend zum Schlachthof transportiert. - Schlachtung
Im Schlachthof werden die Schweine betäubt und geschlachtet. - Verarbeitung / Vermarktung
Das Fleisch wird in Metzgereien und fleischverarbeitenden Betrieben weiterverarbeitet und verkauft
Haut
In Form von Gelatine findet Haut Verwendung als Dickungsmittel in Milchprodukten, Gummibärchen, Bonbons, Medikamentenkapseln und Cornflakes. Darüber hinaus wird Haut im Form von Klärungsmittel bei der Herstellung von Wein, Bier, Fruchtsäften eingesetzt.
Borsten
Borsten werden zu Pinseln, Polstermaterial, Isolierung und als Weichmacher bei der Herstellung von Backwaren verwendet.
Fett
Fett fließt in Form von Glycerin und Fettsäuren bei der Herstellung von Kosmetik, Zellophan, Gummi, Plastik, Politur, Wachse, Schmiermittel, Frostschutzmittel, Lacke, Zahnpasta ein und als Weichmacher in der Textilindustrie.
Blut und innere Organe
Blut ist wichtiger Bestandteil medizinischer Präparate, Insulin, Klebemittel, Lederpflegemittel, Druck- und Färbemittel, Zigarettenfilter und Kaugummis.
Ohren, Rüssel & Schwanz
Schweinsohren dienen als Lebensmittel, Tierfutter und zur Testung chemischer Waffen aufgrund der Ähnlichkeit zum menschlichen Gewebe.
Knochen
Knochen werden in Form von Gelatine in der Produktion von Klebstoff, Knöpfen, Porzellan, Emaille, Dünger, Patronenhülsen und Computerleiterplatten eingesetzt.
Fleisch
Fleisch aus den unterschiedlichsten Körperteilen des Schweins wird zu Fleisch- und Wurstwaren sowie Tierfutter verarbeitet.
Kernkompetenzen
Tierwohl- Reinigen des Stalls
- Umstallen der Tiere
- Beobachten der Tiere
- Sorgfalt für gutes Stallklima und Wohlfühlfaktoren
- Kennzeichnen der Ferkel mit Ohrmarken
- Kontrollieren der Trächtigkeit
- Versorgen und Überwachen trächtiger Sauen und Muttertiere
- Eingeben und kontrollieren der Tierdaten am PC
- Vertrags-, Liefer- und Buchhaltungsarbeiten
- allgemeine Büroarbeiten
- Dokumentieren der Zucht und Mastergebnisse
- Reparieren und tägliches kontrollieren der Tränkeschalen
- Fütterungs- und Lüftungssysteme
- Tierschutzgesetze
- Tierseuchengesetze
- Tiertransport-Verordnung
- Futtermittelgesetze
- Futtermittelverordnung
- Viehverkehrsverordnung
- Lebensmittel-Hygieneverordnung
Schaut mal Kinder
Ich wurde geboren.
Nach 3 Monaten, 3 Wochen und 3 Tagen Tragezeit komme ich mit 8–14 Geschwistern im Abferkelstall zur Welt. Meine Mama säugt und versorgt mich mit allen wichtigen Nähr- und Abwehrstoffen. Ich fresse auch spezielles Ferkelfutter und nehme schnell zu.
Ich wachse schnell.
Mit 28 Tagen und 8 kg Gewicht dürfen meine Geschwister und ich in den Aufzuchtstall. Hier ist es immer wohlig warm, sehr sauber und das regionale Futter macht mich groß und stark. Ich kann den ganzen Tag fressen, schlafen und herumtollen. Jeden Tag nehme ich 400 g zu.
Ich werde erwachsen.
Mit ca. 28 kg wird mir mein Stall zu klein und ich komme in eine größere Bucht. Hier darf ich so viel fressen, wie ich will. Jeden Tag nehme ich 830 g zu. Mit ca. 6 Monaten bringe ich schon 119 kg auf die Waage.
Habt Ihr das gewusst?
Die bewegliche Rüsselscheibe eines Schweins ist sozusagen ihr Tastsinn und enthält so viel Tastsinneszellen wie beide menschlichen Hände zusammen.