Ausbildung, Berufe, Landfrauen

  • 14 grüne
    Ausbildungsberufe
  • eine Vielzahl
    an Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
Grüne, naturnahe Berufe bieten nicht nur eine vielseitige Ausbildung im Umgang mit Pflanzen, Tieren, Umwelt und moderner Technik. Auch betriebswirtschaftliche Qualifikationen, wie das Wirtschaften im Einklang mit der Natur und Dienstleistungskompetenzen spielen heute eine große Rolle. Agrarberufe öffnen den Weg zu vielfältigen Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft.

Grüne Berufe

Land- und Agrarwirtschaft
In Bayern gibt es eine Vielzahl an grünen Ausbildungsberufen, Bachelor-, Master- und dualen Studiengängen sowie umfassende Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

  • Agrartechnische/r Assistent*in
    Agrartechnische Assistent*innen untersuchen Bodenproben, Pflanzen, tierische Erzeugnisse und Lebensmittel mit chemischen, physikalischen, mikrobiologischen und biotechnologischen Verfahren auf ihre Zusammensetzung, prüfen sie auf etwaige Verunreinigungen, Rückstände, Allergene, Antibiotika, Hefen, Pilze und Bakterien und leisten dabei einen wichtigen Beitrag dazu, nur gesundheitlich unbedenkliche Lebensmittel an den Verbraucher zu bringen. Agrartechnische Assistent*innen arbeiten in lebensmittelverarbeitenden Betrieben wie Molkereien, Brauereien, aber auch Laboren und Forschungseinrichtungen. Dabei sind praktisches Geschick und korrektes und präzises Arbeiten beste Voraussetzungen.
  • Brenner*in
    Brenner*innen verarbeiten pflanzliche Rohstoffe wie Kartoffeln, Obst und Getreide und erzeugen Destillate. Sorgfältigkeit bei der Durchführung der verschiedenen Verarbeitungsschritte – vom Aufbereiten der Rohstoffe über das Maischen bis hin zum Destillieren von trinkbarem Alkohol – und die Bedienung moderner Maschinen und computergesteuerter Anlagen sind in der Ausbildung ebenso wichtig wie das Verkosten, Abfüllen und Vermarkten der fertigen Produkte.
  • Fachkraft Agrarservice
    Der Beruf der Fachkraft Agrarservice bietet jungen Menschen mit Interesse an Natur und Technik einen vielseitigen, abwechslungsreichen und anspruchsvollen Tätigkeitsbereich. Im Mittelpunkt steht die Bedienung und der Einsatz modernster Agrartechnik in der Pflanzenproduktion. Darüber hinaus übernehmen Fachkräfte Agrarservice die technische Pflege und Wartung. Nach der Ernte lagern und konservieren sie die pflanzlichen Produkte. Außerdem beraten sie Kunden und vermarkten landwirtschaftliche Dienstleistungen. Gefragt ist neben praktischem und technischem auch kommunikatives Geschick im Umgang mit Kunden.
  • Fischwirt*in
    Fischwirt*innen züchten, hegen und befischen, je nach Schwerpunkt Fische, Krebse und Muscheln. Sie tragen Verantwortung für die Natur und die Gesundheit, den Schutz und das Wohlbefinden der Tiere, pflegen und bewirtschaften die Teichanlagen und Gewässer und verarbeiten, veredeln und vermarkten den Fang. Ein fachgerechter Umgang mit den Fischereigeräten und die Führung von Booten und Schiffen sind wichtige geforderte Kompetenzen.
  • Forstwirt*in
    Forstwirt*innen pflanzen junge Bäume, pflegen und schützen den Wald- und Gewässerbestand und stellen dabei den wertvollen, nachwachsenden Rohstoff Holz bereit. Sie gewinnen Saatgut, bearbeiten den Boden, ziehen Bäume in Forstbaumschulen heran, forsten Flächen auf, umzäunen Waldareale und schützen den Waldbestand vor Wildverbiss und Schädlingen. Darüber hinaus stellen Forstwirt*innen Spaziergängern und Wanderern Bänke und Wander-Wegweiser bereit. Das Interesse für Technik, ökologische Zusammenhänge und eine Arbeit im Freien sind gute Voraussetzungen für den Beruf Forstwirt*in.
  • Gärtner*in
    Gärtner*in ist ein vielseitiger und abwechslungsreicher Beruf für kreative junge Menschen. Gärtner*innen erzeugen hochwertige Nahrungsmittel, vermehren und kultivieren Zierpflanzen, Gehölze und Stauden, gestalten und pflegen öffentliches und privates Grün sowie Grabanlagen, beraten, ernten und verkaufen. Sie sind in den Fachrichtungen Baumschule, Friedhofsgärtnerei, Garten- und Landschaftsbau, Gemüsebau, Obstbau, Staudengärtnerei oder Zierpflanzenbau tätig.
  • Hauswirtschafter*in
    Hauswirtschafter*innen versorgen und betreuen Menschen in landwirtschaftlichen Haushalten und unterstützen in Erwerbszweigen landwirtschaftlicher Betriebe. Dabei geben sie Hilfestellungen zur Bewältigung der Herausforderungen des Alltags, wie Einkauf, Budgetplanung, Vorratshaltung, Zubereitung von Mahlzeiten, Sauberkeit und Haushaltsführung. Die Einsatzorte reichen entsprechend von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, über Krankenhäuser, Senioren- und Pflegeeinrichtungen bis hin zu Jugendherbergen, Betriebskantinen und Schulküchen, aber auch Privathaushalten. Organisationstalent, Sinn für Ordnung und Einfühlungsvermögen in Menschen stehen im Mittelpunkt der Arbeit.
  • Landwirt*in
    Landwirt*innen produzieren qualitativ hochwertige pflanzliche und tierische Lebensmittel und nachwachsende Rohstoffe, pflegen die Kulturlandschaft, übernehmen betriebswirtschaftliche Aufgaben und arbeiten zunehmend auch im Dienstleistungsbereich. Der berufliche Alltag erfordert viel Verantwortungsbewusstsein, Sorgfalt bei der Arbeit und selbstständiges und betriebswirtschaftliches Handeln. Landwirt*innen tragen Verantwortung für Boden, Luft, Wasser, Pflanzen und die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere. Landwirtschaftliche Produkte art- und tierschutzgerecht sowie ressourcenschonend und nachhaltig herzustellen und zu vermarkten sind dabei ebenso wichtig wie ein sorgfältiger und fachgerechter Umgang mit modernen Maschinen und digitalen Anwendungen. Zuverlässigkeit, die Bereitschaft zu unregelmäßigen Arbeitszeiten sowie eine gute körperliche Fitness sind unabdingbar.
  • Milchtechnologe*in
    Milchtechnologen/Milchtechnologinnen verarbeiten die Rohmilch aus den Milchviehbetrieben zu Trinkmilch und weiteren Milcherzeugnissen wie Butter, Käse, Quark, Sahne, Joghurt und mehr. Dabei nehmen die Bedienung computergesteuerter Maschinen, die Kenntnis und Einhaltung rechtlicher Vorschriften, die Sicherstellung einer störungsfreien Produktion und die Qualitäts- und Ablaufkontrolle von der Milchverarbeitung bis hin zu Verpackung und Einlagerung verderblicher Produkte einen wichtigen Bestandteil der täglichen Arbeit ein.
  • Milchwirtschaftliche/r Laborant*in
    Milchwirtschaftlich Laborant*innen untersuchen Milch, Milchprodukte, Wasser, Abwasser, Luft und Verpackungsmittel und Zusatzstoffe mit chemischen, physikalischen und mikrobiologischen Verfahren im Labor und sind in der Qualitätssicherung tätig, um hohe Standards bei der Verarbeitung von Milch und der Herstellung von Produkten zu gewährleisten. Der Umgang mit Laborgeräten und EDV-Anlagen sind zentraler Bestandteil der täglichen Arbeit. Milchwirtschaftliche Laborant*innen arbeiten nicht nur in Betrieben der Milchverarbeitung und der Lebensmittelherstellung. Sie sind auch in Instituten und Untersuchungsanstalten der Lebensmittelüberwachung tätig.
  • Pflanzentechnologe*in
    Pflanzentechnologen/Pflanzentechnologinnen haben ein Händchen für Pflanzen und Spaß an Biologie: Sie säen und ernten, vermehren und pflegen, führen Versuche durch und werten diese aus. Dabei arbeiten sie im Labor ebenso wie auf dem Feld oder im Gewächshaus. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt darin, Energie-, Nahrungs- und Zierpflanzen zu entwickeln, zu verbessern und zu züchten, Feldversuche und Untersuchungsreihen durchzuführen, im Labor Proben zu analysieren und Daten auszuwerten.
  • Pferdewirt*in
    Pferdewirt*innen versorgen Pferde und betreuen Kunden, erteilen Reitunterricht, ziehen Pferde auf, bilden diese aus und nehmen an Turnier- bzw. Rennveranstaltungen teil. Nach der Ausbildung können sie sich, je nach Interesse, auf verschiedene Fachrichtungen, wie die klassische Reitausbildung, die Pferdehaltung und Service, Pferdezucht, Pferderennen oder Spezialreitweisen, spezialisieren. Bei der Ausbildung geht es vor allem auch darum, Kompetenzen in Beratung, Kommunikation, Teamfähigkeit, Urteilsvermögen und Außendarstellung aufzubauen. Zuverlässigkeit, die Bereitschaft zu unregelmäßigen Arbeitszeiten sowie eine gute körperliche Fitness sind unabdingbar.
  • Revierjäger*in
    Revierjäger*innen regulieren einen artenreichen und gesunden Wildbestand, unternehmen Maßnahmen zum Tier-, Arten- und Naturschutz, führen Jagdhunde, müssen sicher mit Jagdwaffen und anderen Jagdgeräten umgehen, vermitteln zwischen Gesellschaft, Land- und Forstwirtschaft und Umweltverbänden, informieren die Öffentlichkeit über Jagd und Natur, sind tätig in der Aus- und Weiterbildung und beurteilen, versorgen und vermarkten das erlegte Wild fachgerecht. Das Interesse für ökologische Zusammenhänge und eine Arbeit im Freien sind gute Voraussetzungen für den Beruf Revierjäger*in.
  • Tierwirt*in
    Tierwirt*innen züchten, pflegen und versorgen Nutztiere wie Rinder, Schweine, Schafe, Geflügel und Bienen. Sie tragen Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere und dafür, landwirtschaftliche Produkte art- und tierschutzgerecht sowie umweltschonend und nachhaltig herzustellen und zu vermarkten. Darüber hinaus ist der Umgang mit modernen Haltungssystemen wie automatisierte Fütterungs-, Klimatisierungs- und Tierbeobachtungssysteme sowie die Nutzung digitaler Anwendungen wichtiger Bestandteil der Tätigkeit, ebenso wie die Organisation und Wirtschaftlichkeit betrieblicher Abläufe.
  • Winzer*in
    Sie erstellen und pflegen Rebanlagen, pflanzen Weinstöcke, pflegen Weinreben, lesen Trauben und bauen Traubensaft zu Wein aus, beurteilen Weinqualität, beraten Kunden und vermarkten Wein und weinbauliche Produkte. Ein guter Geschmacks- und Geruchssinn und überliefertes Wissen sind in diesem Beruf ebenso wichtig wie der Umgang mit modernster Technik und kommunikative Fähigkeiten.

Berufe für Menschen mit Förderbedarf

Folgende Berufen geben jungen Menschen mit Förderbedarf die Möglichkeit, sich mit ihrer Einschränkung am ersten Arbeitsmarkt zu qualifizieren und den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten.

  • Fachpraktiker*in Hauswirtschaft
    Sie kümmern sich in Privathaushalten, Heimen, Jugendherbergen, Hotels und Restaurants um die Haushaltsführung, arbeiten bei der Zubereitung von Speisen mit, z.B. beim Putzen und Schälen von Gemüse oder bereiten einfache Gerichte selbst zu. Sie richten Mahlzeiten an und kümmern sich um die Lagerung und Kontrolle der Lebensmittelvorräte. Darüber hinaus reinigen sie Wohn-, Schlaf, Wasch- und Wirtschaftsräume, waschen, trocknen und bügeln Wäsche.
  • Fachpraktiker*in Landwirtschaft
    Sie arbeiten in Land- und Forstwirtschaftlichen Betrieben bei der Erzeugung, Verarbeitung, Verpackung und Vermarktung pflanzlicher und tierischer Produkte mit. Sie bearbeiten Böden, arbeiten mit beim Aussäen, Düngen, der Pflanzenpflege und Ernte. Sie kümmern sich um die Einlagerung der Erzeugnisse, die Fütterung der Tiere, die Aufzucht der Jungtiere und Reinigung der Ställe. Sie benutzen, reinigen und warten auch Maschinen und landwirtschaftliche Fahrzeuge.
  • Werker*in im Gartenbau
    Sie arbeiten in den Fachrichtungen Baumschule, Friedhofsgärtnerei, Garten- und Landschaftsbau, Gemüsebau, Obstbau, Staudengärtnerei oder Zierpflanzenbau und sind unter anderem zuständig für das Bearbeiten von Böden, das Anlegen von Grünflächen und Gärten sowie für den Anbau von Nutz- oder Zierpflanzen. Eine Neigung zur praktischen Arbeit und technisches Geschick sind deshalb gute Voraussetzungen für diesen Ausbildungsberuf.
Berufsausbildung
Die meist 3-jährigen Ausbildungen vermitteln neben Produktion und Technik die Kompetenzen in Betriebswirtschaft und Dienstleistung, der Haltung von Nutztieren und dem Bedienen von Maschinen.

Weiterführender Link

www.stmelf.bayern.de
www.bayerischerbauernverband.de
www.bmel.de

Fort- und Weiterbildung
Die Fortbildung auf einer Fachschule setzt eine berufliche Erstausbildung und Berufserfahrung voraus und zielt auf die Vermittlung von unternehmerischen Fähigkeiten ab. Weiterbildungen hingegen vermitteln abgegrenzte landwirtschaftliche Spezialbereiche.

Weiterführender Link

www.triesdorf.de

Studium
Das Studium ist die wissenschaftliche Grundlage der Landwirtschaft. Schwerpunkte sind das Betriebsmanagement, die Lebensmittelproduktion sowie die nachhaltige und umweltschonende Landwirtschaft im Einklang mit Produktivitätssteigerungen.

Weiterführender Link

www.hswt.de

Landfrauen

Frauen sind in der Landwirtschaft nicht nur eine wichtige betriebliche Stütze, sondern engagieren sich darüber hinaus im starken Verbund ehrenamtlich für die Gesellschaft mit vielfältigen Aktivitäten und innovativen Projekten.

Im eigenen Betrieb
Landfrauen erfüllen zahlreiche Aufgaben und Funktionen im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb. Sie sind auf den Höfen nicht allein die „mithelfenden Familienangehörigen“, sondern neben Haushalt, Erziehung und Pflege oft auch selbstständige landwirtschaftliche Unternehmerinnen, außerlandwirtschaftliche Beschäftigte, Mitunternehmerinnen, Teilzeitlandwirtinnen und landwirtschaftliche Lohnarbeits- oder Saisonkräfte. Sie vermarkten erfolgreich ihre Produkte in Hofläden und Bauerncafés, bieten Ferienwohnungen auf dem Land, Kinderferienfreizeiten und vieles mehr an.

  • Haushalt
  • Stallarbeit
  • Tierpflege
  • Pflege Familienangehöriger
  • Erlebnishof
  • Direktvermarktung
  • Urlaub auf dem Bauernhof
  • Beruf
Im Ehrenamt
Im Verbund der Landfrauen engagieren sie sich ehrenamtlich für die Gesellschaft, entwickeln zukunftsfähige Konzepte für Vermarktung und Tourismus in landwirtschaftlichen Betrieben und bieten Ernährungsbildung für Kinder und Erwachsene an.

  • Vermittlung von Alltagskompetenz – Wo kommen unsere Lebensmittel her und wie kann ich damit gesund und lecker kochen?
  • Landfrauen machen Schule und vermitteln Kindern den Bezug zum Lebensmittel, eine entsprechende Wertschätzung dafür und führen sie an eine gesunde und saisonbezogene Ernährung heran.
  • Die aktive Erwachsenenbildung fokussiert sich auf die Vermittlung von Fachwissen wie Ernährung und Gesundheit, Persönlichkeitsbildung und unternehmerische Weiterbildung.

Schaut mal Kinder

  • Ich liebe und schätze die Natur

    Ich liebe und schätze die Natur.

    In der Landwirtschaft bin ich eng mit der Natur verbunden. Hier züchte ich Tiere und baue Pflanzen an.

  • Ich kenne mich mit Technik aus

    Ich kenne mich mit Technik aus.

    Viele Arbeiten übernehmen heute Maschinen. Darum muss ich mich gut mit Technik auskennen, damit ich Maschinen bedienen und manchmal reparieren kann.

  • ich kann gut rechnen

    Ich kann gut rechnen.

    Um Geld zu verdienen, versorge ich die Menschen mit meinen hochwertigen Produkten wie Milch, Fleisch oder Getreide.

Habt Ihr das gewusst?

Die Natur braucht kluge Köpfe!
In der Land- und Agrarwirtschaft werden sie in den sogenannten „Grünen Berufen“ ausgebildet.