Bodenleben

  • In 1 m³ Boden
    leben mehr als
    7,5 Billionen
    Lebewesen
Der Boden ist die Grundlage für unsere Nahrungsproduktion. Auf ihm gedeihen Pflanzen, von denen Menschen und Tiere leben. Wie Luft, Licht und Wasser ist der Boden elementare Grundlage für das Leben auf der Erde und wichtigstes Gut für die Land- und Forstwirtschaft. Lebendige Böden und die sie bevölkernden Lebewesen binden den Kohlenstoff im Boden, recyceln Nährstoffe und halten so die natürlichen Kreisläufe in Gang. In jedem Nahrungsmittel stecken Nährstoffe aus dem Boden.

Vier Jahreszeiten

  • Mulchsaat (bessere Bodenbearbeitung)
  • Direktsaat
  • Einarbeitung von Zwischenfrüchten
  • organische Düngung
  • Kleegrasanbau
  • Untersaaten
  • mineralische Düngung
  • mineralische Düngung
  • vielgliedrige Fruchtfolge
  • angepasste Fruchtfolge
  • Blühflächen
  • Einarbeitung von Zwischenfrüchten
  • Zwischenfruchtsaat (Bodenleben muss gefüttert werden)
  • Humusaufbau
  • Kalkung (Verbesserung des ph-Wertes)
  • Bodenlockerung, Verdichtungen aufbrechen
  • In den kalten Wintermonaten sind Mikroorganismen und Insekten weniger aktiv. Manche von ihnen fallen in eine Art Winterstarre.

Boden und seine Bewohner

1x1 Boden
  • Humus = abgestorbene, zersetzte organische Bodensubstanz
  • Kompostierung = biologischer Abbau und Umbau organischer Abfälle und Reststoffe
  • Bodenfauna = Gesamtheit der tierischen Bewohner des Bodens
Aufgaben
Das Bodenleben sorgt für sauberes Wasser, beseitigt Abfälle und Schadstoffe. Es zersetzt organische Rückstände, vermischt mineralische Bestandteile, baut fruchtbare Humussubstanzen auf und wandelt diese in Pflanzennährstoffe um. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist vor allem abhängig vom Humus, der Bodenstruktur und den Mikroorganismen. Ein gesunder und fruchtbarer Boden zeichnet sich durch eine humusreiche, krümelige und lockere Struktur aus und lässt sich leicht bearbeiten. Dadurch kann er Regenwasser gut aufnehmen und ist robust gegenüber Verschlämmung und Erosion.
Bearbeitung
Durch spezielle Maßnahmen schützen Landwirt*innen den Boden und erhalten und fördern einen nährstoffreichen Humus.

  • Um dem Boden nicht einseitig Nährstoffe zu entziehen, werden ausgewogene vielfältige Fruchtfolgen, Zwischenfrüchte, Untersaaten und Kulturen angebaut
  • Durch die Einarbeitung von Pflanzenresten oder organischen Düngern geben Landwirt*innen dem Boden die Nährstoffe zurück, die geerntete Pflanzen entnommen haben und versorgen ihn mit wertvoller organischer Substanz
  • Um das Bodenleben und -gefüge weniger zu beeinflussen und Verdichtungen zu vermeiden, wirtschaften Landwirt*innen bodenschonend
  • Die Förderung der Bodenmikroorganismen trägt zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit bei
  • Durch extensiv bewirtschaftete Flächen schaffen Landwirt*innen Brach- und Ausgleichsflächen

Vielfalt im Boden

Das Bodenleben
In einer Hand voll Boden befinden sich mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde.

  • kleinere Wirbeltiere (z.B. Maulwurf, Mäuse)
  • Wirbellose (z.B. Schnecken und Würmer)
  • Gliederfüßler (z.B. Asseln, Spinnentiere, Tausendfüßler, Milben, Insekten)
  • Mikroorganismen (Kleinstlebewesen, z.B. Wurzelfüßer, Wimpertiere, Geißeltiere, Bakterien)
  • Pilze und Algen

Ökosystem

Bestandteile des Bodens
Bestandteile des Bodens
Der Boden ist ein komplexes Ökosystem mit vielfältigen Bestandteilen.

Er besteht aus:

  • 43% mineralischen Bestandteilen
    Die mineralische Substanz des Bodens entsteht aus der Verwitterung der Gesteine und bildet mit über 90 % den Hauptbestandteil der festen Bodensubstanz. Sie bestimmt entscheidend die Fruchtbarkeit eines Bodens und liefert lebenswichtige Mineralsalze für die Ernährung der Pflanzen.
  • 25% Wasser
    Wasser ist ein wesentlicher Bestandteil von Böden. Nur wasserhaltige Böden können organische Bestandteile verwittern und den Pflanzenwurzeln Nährstoffe in gelöster Form bereitzustellen.
  • 25% Luft
    Eine gute Durchlüftung des Bodens ist eine lebenswichtige Grundlage sowohl für die darauf wachsenden Pflanzen als auch für die meisten Bodenlebewesen. Pflanzen benötigen Luft im Boden für ihre Wurzelatmung.
  • 7% organische Substanzen (davon 85% Humus, 10% Pflanzenwurzeln und 5% Bodenlebewesen)
    Die oberen 10 bis 30 cm des Bodens enthalten in der Regel besonders viel Humus. Er ist Lebensraum für unzählige Bodenlebewesen. Damit Humus entstehen kann müssen abgestorbene Blätter, Zweige und Nadeln durch größere und kleinere Bodenlebewesen zerkleinert, durch Mikroorganismen zersetzt und in Nährstoffe umgewandelt werden. Erst dann kann der Humus die Pflanzen mit vielen wichtigen Nährstoffen versorgen. Die organischen Bestandteile übernehmen darüber hinaus eine wichtige Rolle für den Luft- und Wärmehaushalt des Bodens.
Boden im Jahreswandel

  • Pflanzen wachsen im Frühjahr und ziehen ihre Nährstoffe aus dem Boden
  • Im Sommer tragen die Pflanzen Blätter und Früchte
  • Im Herbst fallen Blätter und Obst zu Boden. Sie sind Nahrungsgrundlage für Kleinstlebewesen und Mikroorganismen
  • Mikroorganismen und Insekten zersetzen und fressen die abgestorbenen Blätter und Früchte und scheiden sie wieder aus
  • Nährstoffreicher Humus entsteht und wird in Pflanzennährstoffe umgewandelt

Kernkompetenzen

Bodenpflege

  • Wissen über das Klima und regionale Bodenbeschaffenheit
  • Wissen über die schonenden Bearbeitungmöglichkeiten des Bodens
  • Kompetenz über den Anbau verschiedener Nutzpflanzen (Fruchtfolgen und Zwischenfrüchte) über mehrere Jahre in bestimmten Reihenfolgen
  • Wissen über die sinnvolle Zuführung von Nährstoffen für den Boden
Büroarbeiten

  • Dokumentation
Technische Anlagen & Maschinen

  • Nutzung, Wartung und Prüfung hochtechnischer, bodenschonder Geräte
  • Ordnungsgerechte Lagerung chemischer Substanzen
Kenntnisse der landwirtschaftlichen Rahmenbedingungen

  • Pflanzenschutzgesetz
  • Düngeverordnung und -gesetz
  • Bodenschutzgesetz, u.v.a.

Schaut mal Kinder

  • Regenwurm

    Ich heiße Regenwurm.

    Mit meinen bis zu 35 cm kann ich ganz schön groß werden. Meine Lieblingsspeise sind Pflanzen und meine Lieblingsbeschäftigung ist es, den Boden zu durchmischen. Dabei entstehen wichtige Stoffe für den Humus. Ich genieße den Regen!

  • Weberknecht

    Ich heiße Weberknecht.

    Ich sorge für Sauberkeit. Auch wenn ich so aussehe bin ich keine Spinne, weil ich keine Netze spinnen kann. Meine Lieblingsspeise sind abgestorbene tierische und pflanzliche Reste und kleine Fliegenlarven. Ich bin schnell wie ein Blitz!

  • Assel

    Ich heiße Assel.

    Mit meinem Panzer gehöre ich zu den Krebsarten. Meine Lieblingsspeise sind benagte oder heruntergefallene Blätter und meine Lieblingsbeschäftigung ist es, den Boden zu durchmischen. So bleibt er lebendig und fruchtbar. Ich liebe die Dunkelheit!

Habt Ihr das gewusst?

Landwirt*innen sind auf ein gesundes und reiches Bodenleben angewiesen.