Hopfen

  • 1/3 der weltweit verbrauchten
    Hopfenmenge stammt aus Bayern
  • Das Siegelgebiet Hersbruck
    hat einen Bioanteil von 40 %
  • 99 % der geernteten Menge
    wird zum Bierbrauen verwenden
  • Sonderthema
    Hersbruck
Die Erzeugung von Hopfen hat in Bayern eine lange Tradition. Knapp 1.000 hochspezialisierte Hopfenbaubetriebe produzierten im Jahr 2021 auf einer Fläche von über 17.000 ha mehr als 40 verschiedene Hopfensorten.
Im Hopfensiegelbezirk Hersbruck bewirtschafteten 13 Betriebe 240 ha Hopfenfläche. Im Jahr 1913 betrug die Anbaufläche 3.400 ha und prägte entscheidend die Hersbrucker Landschaft.

Vier Jahreszeiten

    Frühjahr

  • Die Ersttriebe werden abgeschnitten, um den Hopfenstock zu verjüngen.
  • Frühsommer

  • In mühevoller Handarbeit werden die drei wichtigsten zarten Zweittriebe angedreht und im Uhrzeigersinn um den Aufleitdraht gewickelt. Die Hopfenpflanzen werden regelmäßig kontrolliert.
    Sommer

  • Ende Juni erreicht die Pflanze die Spitze des Drahtgerüstes. Nach der Blüte wachsen die Dolden von Juli bis August.
  • Spätsommer

  • Bei der Ernte Ende August / Anfang September werden die Hopfenreben zur stationären Hop-fenpflückmaschine transportiert. Die Dolden werden dort abgepflückt, gereinigt und in der Hopfendarre getrocknet. Anschließend wird der getrocknete Hopfen zu Pellets oder Extrakten für die Brauwirtschaft verarbeitet.
    Herbst / Winter

  • Jetzt ist Zeit für Wartung und Pflege der Maschinen, Büroarbeit und Besuche von Messen und Fachausstellungen.
    Winter

  • Die Aufleitdrähte werden an den Gerüstanlagen aufgeknüpft und gespannt.

Kulturpflanze Hopfen

1x1 Hopfen
  • Hopfen = Hopfen gehört zur Familie der Hanfgewächse. Er ist eine schnell wachsende Kletterpflanze mit kleinen Krallen, die bis zu 50 Jahre alt werden kann. Der botanische Name lautet Humulus lupulus.
  • Dolde = Es gibt sowohl weibliche als auch männliche Pflanzen. In der Hallertau werden nur die weiblichen Hopfenpflanzen angebaut. Nur sie haben die aromareichen Hopfendolden, den Blütenstand.
  • Bier = Nach dem Reinheitsgebot von 1516 darf zur Herstellung von Bier nur Malz, Hefe, Wasser und Hopfen verwendet werden. Etwa 99 % der gesamten Hopfenernte werden zum Bierbrauen verwendet.
  • Lupulin = Hopfendolden enthalten unzählige kleine, gelbliche Kügelchen, das Lupulin. Lupulin bezeichnet die Drüsen der weiblichen Hopfenpflanze. Es gibt dem Bier den typischen Geschmack, macht das Bier haltbar und sorgt für den Schaum auf dem Bier. Zudem hat das Lupulin eine äußerst beruhigende und entspannende Wirkung. Der Hopfen ist die einzige Pflanze, die Lupulin produziert.
Sorten
Weltweit werden ca. 300 verschiedene Hopfensorten angebaut. Man unterscheidet Aroma- und Bitterhopfen: Bitterhopfen für den typischen Pilsgeschmack, Aromahopfen für die süßliche Note. Brauer*innen haben so viele Möglichkeiten Aromen zu kombinieren.
Nutzung
Hopfen ist unverzichtbar beim Bierbrauen. Genutzt werden nur die weiblichen Dolden und das darin enthaltene Lupulin. Es gibt dem Bier das typische Aroma, macht es haltbar und sorgt für den Schaum. Fast die gesamte Ernte wird zum Brauen verwendet.
Biologie
Die Hopfenpflanze gehört zu den Hanfgewächsen und wird über sieben Meter hoch. Im Mai und Juni wachsen die Pflanzen bis zu 30 cm pro Tag. Hopfen gehört zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen der Welt und kann über 50 Jahre alt werden.
Hopfendolde
Bestandteile der Hopfendolde
Bereits im zweiten Jahr nach der Anpflanzung erhält man eine fast vollständige Ernte und die Pflanze rankt sich jedes Jahr aufs Neue empor.

Wohlfühlfaktoren des Hopfens

Boden
Die tiefwurzelnde Hopfenpflanze bevorzugt lockere Böden mit guter Wasserführung. Neben Löß sind besonders lehmige Sand- bis sandige Lehmböden geeignet, weil sie:

  • schnell abtrocknen und sich erwärmen
  • gut befahrbar und bearbeitbar sind
  • nicht zur Verschlämmung neigen
Klima
  • Frostfreiheit von Ende April bis Mitte September
  • gemäßigter Sonnenschein (keine Hitzeperioden)
  • reichlicher Niederschlag im Sommer (ca. 100 mm pro Monat im Juni, Juli und August)
  • windgeschützte Lagen

Kernkompetenzen

Anbau und Pflege

  • Kenntnisse über die Boden- und Pflanzengesundheit (Bodenproben und gezielte und bedarfsgerechte Düngung)
  • Schnitttechniken für die Pflanzenpflege und Ernte
  • chemische und mechanische Verfahren zum Hopfenputzen
  • Auswahl geeigneter Sorten
  • Erfahrung und handwerkliches Geschick beim Aufbau der Hopfengerüste
Rechtliche Grundlagen

  • Durchführungsbestimmungen für die Zertifizierung von Hopfen und Hopfenerzeugnissen
  • Vermarktungsnormen Hopfen
  • Kontrollverordnung (EU) 2017/625 und die Pflanzengesundheitsverordnung (EU)
  • Dünge- und Ausführungsverordnung
  • Pflanzenschutzmittelgesetz

Schaut mal Kinder

  • Hopfen im Bier

    Hopfen im Bier

    Aus dem größten Anteil des in Bayern geernteten Hopfens wird Bier gebraut. Neben Hopfen benötigt der Bierbrauer Malz, Hefe und Wasser.

  • Hopfen in Tee und Limonade

    Hopfen in Tee und Limonade

    Hopfen schmeckt auch in Tee und Limonade erfrischend und nicht so süß.

  • Hopfen als Heilpflanze

    Hopfen als Heilpflanze

    Hopfen wirkt beruhigend. Deshalb wird auch ein geringer Anteil des Hopfens in Arzneimitteln verarbeitet.

  • Hopfen als Gemüse

    Hopfen als Gemüse

    Die Wurzeltriebe des Hopfens können auch als Gemüse (Hopfenspargel) gekocht werden. Sie schmecken nussig und ähnlich wie Spargel.

Habt Ihr das gewusst?

Der Hopfen klettert über 7 m in die Höhe.