Naturschutz Landschaftspflege Artenvielfalt

  • Bodenbrüter, wie z.B. die Feldlerche brauchen unsere Wiesen und Felder
    als Lebensraum
  • Viele landwirtschaftliche Flächen nehmen freiwillig an
    Natur- und Umweltprogrammen teil.
    Diese schützen Artenvielfalt und Biodiversität
  • Durch die Beweidung der Wiesen und Täler wird die
    Flora und Fauna geschützt und erhalten
Die Naturlandschaft und historisch gewachsene Kulturlandschaft des Nürnberger Landes mit seinem Charakter, seiner Schönheit und Artenvielfalt an Pflanzen, Pilzen, Tieren, Landschaften schenkt uns Lebensqualität. Durch unsere Nutzung verändern wir aber nicht nur die Schönheit und den Erholungswert unseres Lebensraumes, sondern gefährden auch dessen Biodiversität.

Vier Jahreszeiten

  • Spezieller Artenschutz z.B. Krötenwanderung,Feuersalamander
  • Nachpflege der im Winter freigestellten Strukturen. Nutzung: Extensive Beweidung und Mahd, Einsatz von vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen.
  • Wiederherstellung von Biotopstrukturen (durch Entbuschung, Auflichtung, Entlandung, Neuanlage, z.B. Streuobst, Hecken, Lesesteinhaufen)
  • In der Winterzeit werden meist Holzarbeiten durchgeführt, die zum Schutz der Vegetation und Tierwelt nur von Oktober bis Ende Februar stattfinden dürfen.

Schutz und Pflege der Kulturlandschaft

Stadt Stein
Der Landkreis Fürth gehört zu den kleinsten Landkreisen Bayerns. Zusammen mit der Stadt Fürth ist er Teil des dichtbesiedelten Ballungsraums Nürnberg – Fürth – Erlangen. Im Landkreis dominiert die landwirtschaftliche Nutzung, besonders Ackerflächen, aber auch strukturreiche Kulturlandschaften prägen das Bild. Vielerorts herrschen Sandböden vor – Ursache für die Existenz von Sonderstandorten wie Sand-Äckern, die in Bayern sonst sehr selten sind. Naturschutzfachlich sehr wertvoll ist der Hainberg, er beherbergt heute die einzigen ausgedehnteren und für ganz Nordbayern äußerst bedeutsamen Bestände von Lockersandvegetation in Mittelfranken. Der Landkreis Fürth wird außerdem durch die Täler von Zenn, Bibert und Rednitz geprägt. Diese kleinen Flüsse sind zum großen Teil noch wenig verbaut und dadurch Lebensraum vieler gefährdeter Arten, insbesondere Fischen, Libellen und Großmuscheln.
 
Für den Erhalt einer Reihe von Lebensräumen sowie Pflanzen- und Tierarten haben Landkreis und Stadt Fürth eine ganz besondere Bedeutung und Verantwortung.
Wichtigste Lebensraumtypen
  • Sandmagerrasen und Ruderalfluren
  • naturnahe Teiche
  • Sand-Kiefernwälder
  • strukturreiche Kulturlandschaft
  • Sand-Äcker
  • kleine Fließgewässer
Pflanzen- und Tierarten
Auf unseren heimischen Feldern wird eine Vielzahl an Pflanzen angebaut:

  • Steinschmätzer
  • Haubenlerche
  • Laubfrosch
  • Grüne Keiljungfer
  • Acker-Kleinling

Wie geht es einer Tierart?

Die Rote Liste
Wenn Tierarten und Pflanzenarten auf der Welt selten geworden sind, kommen sie auf eine Rote Liste. Diese gibt Auskunft darüber, welche Tier- und Pflanzenarten wie stark bedroht sind. Naturschutz-Experten und freiwillige Helfer*innen zählen, schätzen und listen regelmäßig die Bestände der Tier- und Pflanzenarten nach Gefährdungskategorien. Der Vergleich mit alten Listen zeigt, wie sich die Bestände verändert haben.

  • Als “gefährdet” gelten Arten, deren Zahl in den vergangenen zehn Jahren um mindestens 50 Prozent kleiner geworden ist. Von zehn Tieren wären nach dieser Zeit also noch fünf da. Ähnlich läuft die Einstufung in die anderen beiden Kategorien.
  • “Stark gefährdet” sind Arten, deren Zahl in den vergangenen zehn Jahren um mindestens 70 Prozent kleiner geworden ist. Von zehn Tieren wären dann also noch drei da.
  • “Vom Aussterben bedroht” sind Arten, deren Zahl in den vergangenen zehn Jahren um mindestens 90 Prozent kleiner geworden ist. Von zehn Tieren wäre also nur noch eines da. Hierzu zählen Arten, die kaum noch Lebensraum haben und bei denen eine geringe Hoffnung besteht, dass sie sich wieder vermehren werden.
  • Als “ausgestorben oder verschollen” gleten Arten, die im Bezugsraum verschwunden sind oder von denen keine wild lebenden Populationen mehr bekannt sind.

Kernkompetenzen

Schutz der Arten- und Sortenvielfalt

  • Erhalt von Naturlebensräumen und Kulturlandschaft (z.B. Hutanger und Streuobstwiesen)
  • Verbesserung der Bedingungen für Leit- und Schirmarten durch Maßnahmen zum Artenschutz

Mit dem Verlust der Vielfalt an Kulturpflanzen und Nutztierrassen verarmen unsere historisch gewachsenen Kulturlandschaften und wichtiges genetisches Potenzial geht unwiederbringlich verloren. Spezielle Maßnahmen zum Artenschutz sollen dazu beitragen die Gefährdung der Leit- und Schirmarten zu verbessern. Der Verlust von biologischer Vielfalt macht auch vor Bayern nicht halt. In den aktuellen bayerischen Roten Listen gelten 40 Prozent der bewerteten heimischen Tierarten als ausgestorben, verschollen oder bedroht. Mehr als die Hälfte der Gefäßpflanzen ist inzwischen Bestandteil der Roten Liste. Auch die genetische Vielfalt von Nutztierrassen und Nutzpflanzensorten hat abgenommen. 55 Prozent der weltweit erfassten Nutztierrassen sind vom Aussterben bedroht.

Erhalt von Lebensräumen

  • Renaturierung von Mooren
  • Verringerung zusätzlicher Flächenversiegelungen
  • Recycling vorhandener Flächen
  • Dynamisierung von Fließgewässern

Wesentliche Ursache für den Rückgang heimischer Tier- und Pflanzenarten ist die Verarmung und der Verlust der Lebensräume durch Flächenschrumpfungen und -zersplitterungen. Mit der Renaturierung von Mooren, der Verringerung zusätzlicher Flächenversiegelungen durch Siedlungen und Verkehr, dem Recycling vorhandener Flächen und der Dynamisierung von Fließgewässern soll das Biotopnetz vervollständigt und die biologische Vielfalt umfassend und dauerhaft erhalten bleiben.

Verbesserung der ökologischen Durchlässigkeit

  • Erhalt und Schaffung von Verbindungsstrukturen zwischen Lebensräumen
  • ökologische Durchlässigkeit von Straßen und Schienen bzw. Querbauten und Wehren im Fluss

Von öffentlichen Straßen unzerschnittene, verkehrsarme Räume stellen einen hohen ökologischen Wert dar, der erhalten werden soll. Zudem müssen Straßen und Schienen bzw. Querbauten und Wehre im Fluss noch stärker als bisher ökologisch durchlässig gemacht werden um Verbindungsstrukturen zwischen Lebensräumen zu erhalten und zu schaffen.

Vermittlung und Vertiefung von Umweltwissen

  • Vermittlung der Bedeutung der biologischen Vielfalt durch Natur- und Wildniserlebnisgebiete, Lehrpfade, Schulen und außerschulische Umweltbildung
  • Ausbau der Forschung über Arten in ihren Lebensräumen

Die Erhaltung und Nutzung der biologischen Vielfalt erfordert eine gesellschaftliche Unterstützung. Schulen und außerschulische Umweltbildung sollen deshalb noch stärker auf die Bedeutung der biologischen Vielfalt aufmerksam machen. Dazu dienen zum Beispiel Natur- und Wildniserlebnisgebiete, Lehrpfade und Hinweise zur biologischen Vielfalt an geeigneten Stellen in der Natur. Verstärkt werden soll die Forschung über Arten in ihren Lebensräumen und über die natürlichen Ressourcen für Ernährung, Land- und Forstwirtschaft; Samen- und Gen-Datenbanken werden weiter ausgebaut.

Schaut mal Kinder

  • Fisch und Rundmäuler

    Fisch und Rundmäuler

    Mehr als die Hälfte der Fisch- und Rundmaularten sind in einem ungünstigen Populationszustand und können als überdurchschnittlich gefährdete Tiergruppe eingestuft werden.

  • Säugetiere

    Säugetiere

    Von den 79 heimischen Säugetier-Arten stehen etwa 42% auf der Roten Liste.

  • Bienen

    Bienen

    Die Gesamtartenliste der Bienen Bayerns zählt 521 Arten. Die Hälfte davon gilt als gefährdet. Damit stellen Bienen eine überdurchschnittlich gefährdete Tiergruppe dar.

Habt Ihr das gewusst?

Derzeit sterben pro Tag ca. 150 Pflanzen- und Tierarten aus! Unser Verhalten kann das ändern.