Baumdenkmal

  • Baumart: Stiel-Eiche
    (lat. Quercus robur)
  • Standort: Deutenbach
  • ca. 250
    Jahre alt
  • Umfang Baumstamm 5,9 m
  • Sonderthema
    Stein
Freistehende Einzelbäume und kleine Baumgruppen mit ihren ausladenden Baumkronen prägen unser Landschaftsbild. Die Bäume, die als „Naturdenkmal“ geschützt sind, finden sich auf Dorfplätzen, Wiesen oder Weiden in unmittelbarer Nähe des Hofs, am Friedhof, bei Kapellen und Feldmarterln sowie an Hohlwegen, Weggabelungen und auf Anhöhen.
Baumdenkmäler wurden manchmal extra gepflanzt, beispielsweise als Gerichtsbäume, zur Markierung des Grenzverlaufs zwischen zwei Grundstücken oder an Wegkreuzungen. Oft wurde aber auch im Feld oder auf der Wiese aufkommender Jungwuchs nicht vollständig entfernt, um bei der Getreideernte im Sommer ein schattiges Plätzchen zu haben oder dem Vieh einen Unterstand zu bieten.

Die vier Jahreszeiten

  • Im Frühjahr mobilisiert der Baum seine eingelagerten Speicherstoffe und beginnt auszutreiben. Das Laub beginnt sich zu entwickeln und der Prozess der Photosynthese beginnt seine Wirkung zu entfalten. Ersten Vögel bereiten ihre Nistplätze vor.
  • Das Laub ist voll entfaltet und das Kraftwerk Baum produziert auf Hochtouren Sauerstoff. Der Baum ist voll mit Leben und die Verdunstungsrate ist auf ihrem Höhepunkt. Nun bietet uns der Baum den so ersehnten Schatten.
  • Der Baum zieht wichtige Reservestoffe aus den Blättern in die Äste und den Stamm zurück. Wir sehen wunderbare Herbstverfärbungen. Die Wurzeln bleiben aber darüber hinaus aktiv.
  • Die Winterruhe hält den Baum fest in ihrer Hand. Die meisten Prozesse sind „eingefroren“. Jetzt dient auch der Baum seinen Bewohnern als Überwinterungsquartier. Dafür sind vor allem Totholz und Höhlungen nötig.

Baumdenkmal Deutenbach

1x1 Baumdenkmal
  • Naturdenkmal = ein natürlich entstandenes Landschaftselement, das unter Naturschutz steht
  • Solitärbaum = besonders schöne Einzelbäume, die das Prädikat Naturdenkmal verdienen
Baumarten
In vielen klimatisch begünstigten Lagen sind Obstbäume die traditionellen Flurbäume. Besonders landschaftsprägend sind alte Mostbirnenbäume, Kirschen und Walnüsse. Neben den markanten Obstbaumarten eignen sich auch heimische Laubbäume wie Linde, Feldahorn, Eiche, Rosskastanie und Vogelkirsche zur Einzelpflanzung in der Flur. Die Linde ist in vielen Gegenden ein traditioneller dörflicher Kulturbaum.
Pflanzung
Obwohl manche Bäume ein sehr hohes Alter erreichen können, sollten rechtzeitig junge Bäume nachgepflanzt werden, die später deren Funktion übernehmen und den klimatischen Veränderungen standhalten können.
Um möglichst rasch eine optische Wirkung zu erzielen, sollten Hochstämme mit mindestens 12 – 14 cm Stammumfang gepflanzt werden. Die Standortansprüche der Bäume sollten dabei besonders berücksichtigt werden, ebenso wie eine sorgfältige Pflanzung, um Misserfolge zu vermeiden.
Erhalt und Pflege
Insbesondere Hochstammobstbäume bedürfen nach der Pflanzung einer umfassenden und regelmäßigen Pflege, damit der Baum gesund bleibt und sich gut entwickeln kann.
 
Folgende Schnitte sind zur Pflege notwendig:

  • Pflanzschnitt (direkt nach der Pflanzung)
  • Erziehungsschnitt (5 bis 8 Jahre lang jährlich im Frühjahr), um die gewünschten Kronenform erreichen
  • Pflegeschnitt (ab ca. 8 Jahre) alle 2 bis 5 Jahre: zu dichte, ins Kroneninnere gewachsene Äste auslichten; Konkurrenzäste entfernen; bruchgefährdete Totäste abnehmen)
  • Sanierungsschnitt, falls schon länger keine Pflege mehr vorgenommen wurde

Der Baum

Bestandteile eines Baumes
Bestandteile eins Baumes

Kernkompetenzen

Artenschutz
Die ausladenden Baumkronen freistehender Einzelbäume und Baumgruppen bieten Lebens- und Rückzugsraum für eine Vielzahl von Tierarten und sind damit wertvoller Teil der Biotopvernetzung.
Landschaftsbild und Erholung
Baumdenkmäler zeichnen sich durch ihre Seltenheit, Eigenart und Schönheit aus und werten großflächige Ackerschläge optisch auf, betonen und überhöhen Geländekuppen, markieren Feldkreuze, Kapellen, Wegekreuzungen und beschatten Sitzplätze.
Kulturhistorischer Wert
Baumdenkmäler haben eine besondere wissenschaftliche, naturgeschichtliche oder landeskundliche Bedeutung. Sie markieren frühere Versammlungs- oder Gerichtsorte oder Orte der besonderen kulturellen und gesellschaftlichen Bedeutung für Menschen.
Gefährdung
Solitäre Baumdenkmäler sind vor allem durch die Intensivierung der Landwirtschaft, den Wandel des Klimas und infrastrukturelle Baumaßnahmen gefährdet. Als besondere Objekte der Natur benötigen sie auch einen besonderen Schutz.

Schaut mal Kinder

  • Baumwurzeln

    Die Baumwurzeln

    Das Versorgungsnetz
    Die Baumwurzel verankert den Baum nicht nur im Boden. Vielmehr besteht ihre Hauptaufgabe darin, Stamm, Zweige, Blätter, Blüten und Früchte mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen.

  • Baumstamm

    Der Baumstamm

    Das Tagebuch
    Der Stamm eines Baumes erzählt sein Leben. Im Frühjahr entsteht helles Frühholz. Der Baum wächst schnell und große Zellen transportieren viel Wasser. Im Sommer und Herbst wächst er langsamer und bildet dichtes, dunkles Spätholz. Im Winter ist Pause. Ein heller und ein dunkler Ring bilden zusammen einen Jahresring.

  • Baumkrone

    Die Baumkrone

    Die Zuckerfabrik
    Über seine Blätter nimmt der Baum Kohlendioxid auf und wandelt es mit Hilfe des Lichts in Zucker um. Zucker braucht der Baum als Energielieferant für sein Wachstum. Beim Prozess der Photosynthese setzt der Baum Sauerstoff frei. Sauerstoff brauchen alle Lebewesen zum Atmen.

Habt Ihr das gewusst?

In Balderschwang im Landkreis Oberallgäu steht der älteste Baum Deutschlands. Sein Alter wird auf 1.500 Jahre geschätzt.